Michael Terwiesche ist niederrheinischer Spitzenkandidat zur Europawahl

Beim außerordentlichen Bezirksparteitag der Freien Demokraten Niederrhein hat sich der 54-jährige Rechtsanwalt aus Wesel, Dr. Michael Terwiesche, auf Platz 1 der Niederrhein-Liste durchgesetzt. Platz 2 erreichte der Mönchengladbacher Alexander Winkens, Platz 3 der Viersener Udo van Neer und Platz 4 der Duisburger Carlo A. Gebauer. Ganz im Zeichen Europas begrüßten die Liberalen als Gastredner den Regionalminister für Wirtschaft der Provinz Limburg, Joost van den Akker und beschlossen einstimmig ihren Europaantrag „Europa greifbar machen – Grenzen überschreiten“.

 

Michael Terwiesches Affinität zu Europa liest sich bereits in seinem Lebenslauf: In Moers geboren, studierte er in London Europarecht und verbrachte einen Teil seiner juristischen Ausbildung in Brüssel. Nach der EU-Osterweiterung arbeitete er als Rechtsanwalt in Rumänien. In seiner Vorstellungsrede machte er seine ganz persönliche Betroffenheit durch den Brexit deutlich. Terwiesche hatte in London geheiratet und steht mit vielen britischen Studienkollegen in freundschaftlichem Austausch. Er mahnte: „Wir dürfen es nicht zulassen, dass die Nationalisten Europa vor die Wand fahren.“

 

Am Beispiel osteuropäischer Staaten stellte er heraus, dass Meinungs- und Pressefreiheit keine Selbstverständlichkeit seien. Gleichzeitig blicke er mit Sorge auf die schleichende Rückabwicklung des Freihandels: „Zuletzt hat der G7-Gipfel deutlich gemacht, dass Trumps Wort nur eine kurze Haltbarkeit hat. Er hat mehr denn je gezeigt, dass die EU selbst glaubwürdig und zuverlässig für ihre Werte eintreten muss.“ Für Terwiesche braucht es daher institutionelle Reformen für mehr Transparenz und Effizienz in der EU: „Nur durch eine Aufwertung des europäischen Parlaments zu einem Vollparlament erhält die Stimme der EU das hierzu notwendige Gewicht“. Sein Plädoyer für Europa konnte bereits im ersten Wahlgang die Mehrheit der Delegierten überzeugen.

 

Joost van den Akker betonte in seiner Rede die Bedeutung der Grenzregion für Logistik und Mittelstand und internationalen Warenverkehr. Besonderen Applaus erhielt er für die Feststellung: „Europa ist näher in der Grenzregion als in Brüssel“. So werde Europa tagtäglich zwischen Niederländern und Deutschen gelebt, sei es bei den intensiven Wirtschafts- und Handelsbeziehungen, bei der Ausbildung in Schulen oder Universitäten oder beim Einkaufen dies- und jenseits der Grenze. Mit Sorge blicke er auf die anstehende Umsetzung der Maut für Ausländer, die die Große Koalition beschlossen hat. FDP und VVD hatten in der Vergangenheit gemeinsam gegen die Pläne demonstriert.