Brockes: Müssen Europa gemeinsam sichtbarer und fühlbarer machen

Auch Tage nach dem Ergebnis des britischen Volksentscheids gegen den Verbleib in der Europäischen Union zieht das Thema weite Kreise. Nach der „Brexit-Kampagne“ von Boris Johnson streben nun auch der rechtspopulistische Politiker Geert Wilders (Partij voor de Vrijheid) in den Niederlanden und Norbert Hofer (FPÖ) in Österreich ein ähnliches Referendum an. Für den niederrheinischen Bezirksvorsitzenden Dietmar Brockes, der selbst viele Jahre Mitglied im europäischen Rat der Regionen war, bereitet die aktuelle Entwicklung Grund zur Sorge:

 

„In Großbritannien ist es den EU-Befürwortern leider nicht gelungen, die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger von den Vorteilen und Errungenschaften der EU zu überzeugen. Die vielfältigen Ursachen wurden medial und politisch bereits ausgiebig diskutiert. Dies ist ein Weckruf an uns überzeugte Europäer, die im britischen Wahlkampf deutlich gewordene Passivhaltung abzulegen und aktiv für Europa zu werben. Da ich selbst viele Jahre parlamentarisch in der Europapolitik tätig war, weiß ich von den bürokratischen Hürden, die sich beim Einigungsprozess auftuen. Hier müssen wir ansetzen und auch für uns erarbeiten, was Europa derzeit darstellt und wie wir uns ein Europa der Zukunft vorstellen. Europa verzettelt sich zusehends im Klein-Klein und entfernt sich so von den Bürgern. Wir brauchen stattdessen eine Rückbesinnung auf unsere Werte und Freiheiten.“

 

Die Freien Demokraten planen daher eine länderübergreifende Veranstaltung mit EU-Parlamentariern aus Deutschland und aus den Niederlanden, um Herausforderungen und Ziele zu diskutieren und Europa sichtbarer und fühlbarer zu machen. Brockes ist überzeugt: „Hier in der Grenzregion des Niederrheins werden die Werte und die Erfolge von Europa alltäglich gelebt. Daher sollten gerade wir Freien Demokraten als überzeugte Europäer ein positives Signal senden und die offene und auch sicherlich auch oft kontroverse Diskussion suchen. Europa hat einen Preis, aber auch einen Wert. Dies darf nicht außer Acht gelassen werden.“