Der Niederrhein als Bildungs- und Wissensregion

Frühe Bildungschance sichern – flexible Kindertageseinrichtungen stärken

 

In den ersten Lebensjahren sind Kinder besonders wissbegierig und lernfähig. Es muss sichergestellt werden, dass jedes Kind die Möglichkeit bekommt, diese Zeit bestmöglich zu nutzen. Die bestmöglichen Rahmenbedingungen für Familien müssen aber primär ein flexibles Angebot sein, keine Pflicht, standardisierte Leistungen abzunehmen. Die FDP setzt sich daher weiter für einen Ausbau der U3-Betreuung und flexible Öffnungszeiten ein. Tagesmütter müssen frei von bürokratischen Gängelungen einen weiteren Baustein einer flexiblen Kinderbetreuung darstellen

 

Individuelle Lebenschancen ermöglichen – vielfältige Bildungsangebote am Niederrhein

 

Der Niederrhein in der Mitte Europas verdeutlicht in besonderem Maße die Bedeutung von verschiedenen Sprachen in der frühkindlichen Erziehung. Das gilt für Kinder beiderseits der Grenze sowie hinsichtlich des ersten Kontakts mit der englischen Sprache. Die FDP will am Niederrhein mit einer Qualitätsoffensive und Attraktivitätssteigerung von Berufsbildern in der frühkindlichen Bildung vorangehen. Dies umfasst auch die Schaffung neuer Hochschulabschlüsse für Leitungsfunktionen, wie es in anderen europäischen Ländern bereits üblich ist.

 

Schulvielfalt sichern – Internationalität leben

 

Jedes Kind und jeder Jugendliche ist anders. Und für jeden will die FDP das passende Bildungsangebot am Niederrhein vorhalten. Daher bekennt sich die FDP zu einem vielfältigen Schulangebot, stellt jedoch die Eigenständigkeit und Qualität von Schulen über Strukturdebatten. Insbesondere in den ländlichen Bereichen am Niederrhein stehen die Schulträger vor der Herausforderung, die bestmögliche Kombination wohnortnaher Angebote zu finden.

 

Die FDP am Niederrhein wird sich immer dann, wenn Schulträger Schulentwicklungspläne beschließen oder ändern wollen, nachdrücklich dafür einsetzen, dass die Beteiligung der benachbarten Schulträger nicht länger ein formalisierter und weitgehend inhaltsloser Pflichtenvollzug bleibt, sondern zum aktiven Austausch der benachbarten Schulträger am Nieder-rhein wird. Das Konzept des Städte- und Gemeindebundes NRW ist ein geeigneter Weg dorthin.

 

Die FDP wird sich dort, wo sie es beeinflussen kann, insbesondere für eine rechtzeitige Beteiligung einsetzen und sich in der Debatte über Schulentwicklungspläne ernsthaft mit den Ergebnissen der Beteiligung benachbarter Schulträger auseinandersetzen. Beispielgebend wird sich die FDP am Niederrhein in solchen Fällen ihr politisches Meinungsbild kreis- und ortsverbandsübergreifend bilden. Dabei darf es keine zentrale Bevorzugung bestimmter Schulformen und überbordende Schulbürokratie geben. So ist der Bestand der Gymnasien zu sichern. Schulen und Schulträger müssen „ihre“ Schule eigenständig ausgestalten können, einschließlich bilingualer Angebote und dem Einbezug von anderen Berufen wie Sozial-pädagogen oder Schulpsychologen.

 

Die FDP setzt sich dafür ein, dass freiwillige bilinguale Angebote am Niederrhein flächendeckend zur Verfügung stehen. Die Hochschulen und Schulen am Niederrhein werden ermutigt, gemeinsam moderne Formen der Lehrerausbildung zu entwickeln, um den Lehrerberuf attraktiver zu gestalten. Das können z.B. grenzübergreifende Angebote sein.

 

Inklusion – Integration – Hochbegabung

 

Inklusion geht im Verständnis der FDP über das gemeinsame Leben und Lernen von Menschen mit und ohne Behinderung hinaus. Sie beinhaltet als übergreifendes schulisches Konzept die Akzeptanz dieser Unterschiedlichkeit.

Schule muss folglich notwendigerweise den vielfältigen individuellen Befindlichkeiten, Kompetenzen und Bedürfnissen der Menschen gerecht werden, und zwar losgelöst von Herkunft, Behinderung oder Begabung. Qualifizierte, individualisierende Angebote müssen auf Menschen mit Behinderungen, in besonderer sozialer Situation, aber auch auf Hochbegabte ausgerichtet werden.

Die FDP setzt auf Wahlfreiheit und damit den Erhalt möglichst vieler spezialisierter Förder-schulen. Das Land NRW muss endlich seiner Verantwortung, geeignete Rahmenbedingungen für die Inklusion zu schaffen, nachkommen.

 

MINT-Orientierung in der Schulausbildung

 

Zum einen liegt die Bedeutung der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften u. Technik) in der Notwendigkeit, hinreichende Grundkompetenzen auf diesen Sektoren zu erwerben, um den individuellen Zielen zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, Selbst-verwirklichung und Berufstätigkeit nachkommen zu können. Zum anderen zeichnet sich auch für unsere Region ein deutlicher Mangel an Nachwuchs in den MINT-Qualifikationen ab. Der damit einhergehende Engpass an naturwissenschaftlich-technischen Fachkräften gefährdet die Wertschöpfung unserer Wirtschaft. Um der MINT-Fachkräftelücke zu begegnen, sollten alle Schüler bis zum Abschluss ihrer Schulausbildung mindestens zwei naturwissenschaftlich-technische Fächer belegen.