Energiefragen sind Zukunftsfragen

Kalkulierbar: Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit, Versorgungssicherheit

 

Eine umweltschonende, sichere und bezahlbare Energieversorgung ist für die energieintensive Industrie am Niederrhein von existenzieller Bedeutung. Wir unterstützen den Ausbau regenerativer Energieumwandlung, wo es sinnvoll ist. Unerlässlich ist aber die Verfügbarkeit konventioneller Kraftwerke in vollem Umfang zu Zeiten nicht vorhandenen Angebots an regenerativer Energie (v.a. Sonne und Wind). Somit ergibt sich zwingend auch die entsprechende Nutzung fossiler Energieträger. Um diese so effizient und umweltschonend wie möglich einzusetzen, muss der Ersatz alter Kraftwerke durch neue mit erheblich besseren Wir-kungsgraden vorangetrieben werden.

 

Braunkohle

 

Als ein fossiler Energieträger kommt natürlich auch die Braunkohle in Betracht. Braunkohle ist der einzig verbliebene heimische Energieträger, über den wir mit langem Zeithorizont bei im Vergleich stabiler Preisentwicklung verfügen können. Braunkohlekraftwerke sind ein unverzichtbarer Bestandteil im Mix unserer Kraftwerksparks.

 

Erdgas

 

Auch wenn die Preisentwicklung bei Erdgas erheblich volatiler ausfällt, gehört der Ausbau von Gaskraftwerken zu dem Programm sicherer und umweltfreundlicher Energieversorgung. Demzufolge müssen die Genehmigungsverfahren für das geplante GUD-Kraftwerk in Krefeld zügig fortgeführt werden. An diesem Standort würde sich wegen der sehr günstigen Einsatzmöglichkeit der Kraft-Wärme-Kopplung (Prozesswärme für die Chemieindustrie) auch ein besonders hoher Nutzungsgrad realisieren lassen.

 

Auch die Nutzung und Speicherung von Kohlendioxid kann ein wichtiger Schritt zu einer umweltverträglichen Energieerzeugung sein. Deshalb halten wir es für unabdingbar, dass in diesen Bereichen weiter geforscht und bei der Speicherung nach europäischen und nicht nur nationalen oder regionalen Lösungen gesucht wird.

 

Eneuerbare Energien

 

Der Ausbau der Erneuerbaren Energien am Niederrhein ist uns wichtig. Biomasse und Erdwärme bieten aus unserer Sicht noch ungenutzte Potenziale. Auch hierbei muss sichergestellt werden, dass vor Ort die notwendige Akzeptanz gegeben ist.

 

So sollte der Ausbau der Biomasse überwiegend auf der Nutzung von Reststoffen, wie Gülle, Holzabfällen und Grünschnitt geschehen und weniger durch Mais und Getreide, da dies zu einer weiteren Verknappung der landwirtschaftlichen Flächen beiträgt und dem Landschafts-bild schaden (Vermaisung). Ebenso müssen bei der Windenergie der Anwohnerschutz und der Schutz der Natur im Vordergrund stehen.

 

Die Gestaltung der Energiewende ist eine der zentralen Herausforderungen. Wer erneuerbare Energien will, der muss auch den Ausbau von Netz- und Speicherkapazitäten fördern. Beides gehört zusammen. Wir brauchen einen gesellschaftlichen Konsens über den Ausbau der Stromnetze. Um diesen zu erreichen, ist aus unserer Sicht die frühzeitige und umfassende Einbindung der Bürgerinnen und Bürger sowie der Kommunen zwingend geboten. Ohne funktionierende Stromspeicher gibt es keine Vollversorgung mit erneuerbaren Energien. Die Potenziale von Unterflur-Pumpspeicherkraftwerken und anderen Speichertechnologien müssen dazu auch am Niederrhein erschlossen werden. Dabei gilt es, Vorreiter und Schrittmacher zu sein und Forschung und Entwicklung in diesem Bereich zu forcieren.

 

Bei der Nutzung von Erdwärme mittels Tiefengeothermie ist im Besonderen darauf zu achten, dass Schädigungen von Mensch und Umwelt durch Bohrungen, seismische Erprobungen sowie Bau und Betrieb der Kraftwerke nach menschlichem Ermessen ausgeschlossen werden können. Dies gilt insbesondere in Bereichen von bereits durch den Kohlebergbau entsprechend beeinträchtigten Gebieten. Ebenso ist sicherzustellen, dass ein Auslösen von Erdbewegungen (Erdbeben) nicht erfolgen wird.

 

Die FDP steht vor allem dafür, dass unsere Industriestandorte zu wettbewerbsfähigen, bezahlbaren Preisen mit Energie versorgt werden können.